Mittwoch, 21. Juli 2010

Homöopathie ist Schwachsinn in Zucker

Wenn es den Leuten zu gut geht, kommen sie auf Scheinprobleme um sich zu beschäftigen! Wer ist es denn,der diesen Homöopathiequark nachfragt? Mütter sind es, gesunde Mütter von bagatellkranken Kindern. Diese ganzen verwöhnten Mittelstandstanten, die sich niemals die Mühe machen würden um in den Analen der "Geschichte der Medizin" mal nachzulesen, was es früher für echte Erkrankungen gab,deretwegen Kinder zum Arzt gebracht werden mussten. Diphterie und Pneumonie, Polio und Tuberculose... Das sind klingende Namen ! Und was kommt heute? Hüstelchen hier und Ohriwehli da... Diese selbstunsicheren Mütter tragen ihre Kids als Symptom ihrer Persönlichkeitsstörungen vor sich her. Und weil Angst dasMotiv ist, nehmen sie aus Angst auch keine Medikamente, sondern Placebos.
Dieser Dr Hahnemann hat aus dem Wissen seiner Zeit heraus einen Versuch gemacht, der war aber nur aus dem bodenlos miserablen Bildungsstand jener Epoche heraus entschuldbar. Heute im Licht der Erkenntnis ist es ein Irrweg gewesen. Unwissenschaftlich und schlicht gestrikt. Lauter mystische Annahmen. Im Alter hat er dann auch den passenden parareligiösen starren überheblichen Anspruch entwickelt. Naja aber das will ja niemand lesen. Alle schmücken sich mit der "verständnisvollen" Haltung gegenüber den Heilpraktiker-Scharlatanen, die das früher alleine machten. Dann ging den Ärzten langsam die Knete aus und sie begannen den Quacksalbermarkt ebenfalls abzugrasen. Stichwort "Versorgungsrealität". Nur weil der Placebounsinn keinen Überdosierungsschaden anrichten kann, wird er gelobt.

Das ist so, als ob man ein Flugzeug, dass mangels Tragfläche nicht abheben kann, dennoch auf die Startbahn schickt wird und die Fluggesellschaft am Ende des Runway erklärt: "Also 500m weit sind wir gekommen und das Risiko herunterzufallen war NULL! Damit ist dieses Flugzeug jedem Jumbo-Jet überlegen!"

Die Hilflosigkeit der Homöopathen kennt jeder richtige Arzt. Nur durch tausend Tricks hat dieses Pseudoverfahren einen Platz in der Heilkunde bekommen. Hahnemann hatte Indikationen, die heute nur noch schaudern lassen. Wenn man Homöopathie mit moderner Medizin vergleicht, dann taugt sie nur dafür zu belegen, dass die Mehrzahl der beim Hausarzt aufschlagenden Fälle Hypochondrien oder selbstlimitierende Erkrankungen sind für die ein Placebo genügt.

Ärzte sollten die Courage haben zu sagen, dass diese Zuckerpillen wertloser Quatsch sind. Der in jeder Beurteilung natürlich mögliche Irrtum liegt dabei nicht höher als bei der Behauptung, Flugzeuge ohne Flügel könnten nicht abheben.

33 Kommentare:

  1. Besten Dank für diesen bösen und hervorragenden Beitrag.

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  2. ch kenne nicht einen Mediziner, der die Zuckerpillen als wetlosen Quatsch abtuen, denn eine Krähe hackt keiner anderen die Augen aus - leider-.
    Hat Dr.Offenraus denn schon mal seine Kollegen angewiesen, den Zuckerquatsch öffentlich zu verur...teilen?

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  3. Untereinander ist man immer höflich, die “Anweisung” an Kollegen macht eh keinen Sinn. Der Homöopathie sollte von Seiten der Ärztekammer das besagte “Wasser” abgegraben werden. Dafür taugt diese öffentliche Diskussion gut. Sie hat zB diese Verdünnertruppe dazu gezwungen zu argumentieren. Normalerweise lehnen die sich immer überlegen grinsend zurück und schweben auf der Esoterikwolke über den ach so beschränkten Naturwissenschaftlern. Beim Argumentieren haben sie aber nicht eine einzige relevante Studie aufzubieten! Prof Edzard Ernst ( im Spiegel 28 12.7.10) hat das phantastisch dargestellt. Der von ihm ausgelobte Preis für den Wirksamkeitsnachweis dieser Wasserspiele ist immer noch nicht ausgezahlt worden. Jetzt wäre der Zeitpunkt nach zu legen und das Thema nicht von Bundesbahn und Duisburg “verwässern” zu lassen.

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  4. So recht Sie mit der Enschätzung der Homoöpathie haben, ich verstehe nicht, wo genau das Problem an den Hypochondrischen Mütterchen ist, die mit jedem Wehwehchen zum Arzt rennen? (Solange es nicht übermäßig häufig pro Quartal ist...)
    Zum einen leben Hausärzte (zumindest die, die ich kenne) zu einem nicht geringen Anteil von eben solchen Patienten. Die, die was ernstes haben, gehen direkt zum Facharzt. Oder ins Krankenhaus.
    Zum anderen ist aber auch das Bedürfnis nach Behandlung von kleinen Wehwehchen ja durchaus legetim. Nur die Frage danach, inwiefern man der Gemeinschaft der in die Krankenkasse einzahlenden die Behandlung solcher "Luxusbehandlungen" (Hustensaft usw.) muss diskutiert werden.

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  5. Daniel:Die Hypochondrie ist nicht das Problem. Die zu behandeln, wie auch die kleinen Wehwehchen gehört in meine Arbeit.
    Es ist die medial und pseudomedizinisch protegierte Erwartungshaltung, die Kügele wären hier indiziert. Zwei Dinge passieren:

    Erstens wird die bescheuerte Grundeinstellung gefördert, dass auf jedes Leid eine pillenförmige Antwort kommen muss. Das fördert ein falsches Grundverständnis zu Leben und Leid.

    Zweitens wird eine parareligiös mystische Weltsicht, die Homöopathie, zur Vernunft geadelt, wenn man sie in einer Arztpraxis verschreibt.

    Mit dem Kommentar “Die, die was ernstes haben, gehen direkt zum Facharzt. Oder ins Krankenhaus”wollten Sie mich ärgern? Dass wir in der Hausarztmedizin von verwöhnten Schlaraffianern überbeansprucht werden, heißt nicht, dass Hausärzte das wollen. Wenn ein ordentlicher Selbstbehalt dabei wäre, könnten wir uns den ernsthaft Kranken endlich besser widmen. Wenn sie die Hausärzte abschaffen und die Fachärzte allein ran lassen, na dann gut nacht Marie. Dann geht das teure Überweisungskarussel für Bagatellen von Facharzt zu Facharzt wieder los. Bei Nichtbagatellen gehts dann schief: Wenn der Oberbauchdruck beim Chirurgen mit der kompetenten Selbstüberweisung wegen Verdacht auf Gallenkolik landet, dann schickt der ihn bei unschuldiger Gallenblase zur Magenspiegelung am Folgetag zum Gastroenterologen. Da kommt er aber nicht mehr an, weil der Bestatter ihn inzwischen versorgt. Das war eben ein verkannter Hinterwandinfarkt. Echte Hausärzte sind Gatekeeper. Aber keine Wasser-Bar-Keeper (Homöopathiekasper).

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  6. Ich dachte immer, Hausärzte wären auch Fachärzte...

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  7. antinova: Ja, das stimmt natürlich, war falsch formuliert von mir. Ich denke aber, es wurde klar, was gemeint ist.
    Dr.Offenraus: Ich habe nicht behauptet/behaupten wollen, Hausärzte seien unnötig oder überflüssig. Gerade als erster Ansprechpartner für Patienten sind sie sehr wichtig. Die Einschätzung, dass die meisten Leute (in meinem Bekanntenkreis und/oder bei denen ich das sonstwie weiß) oftmals den Schritt des Hausarztes überspringen.

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  8. In der Gruppe der gut ausgebildeten Leute bis 50 ist dieses Selbstentscheiden welcher Arzt es sein soll beliebt und es hat bestimmt eine Treffsicherheit von 80%. Nur Jene mit mehreren Erkrankungen langen öfter daneben. Trotzdem bleiben geschätzte 20% Irrtümer. Wenn das Sparen mal ernsthaft wird, könnte das zum Thema werden. Weil der Weg zum selbst gewünschten Spezialisten immer noch als Ausdruck von “Freiheit” missverstanden wird, läßt sich der Privatversicherte diese Wanderpokalmedizin auch nicht nehmen. Hausärzte als gatekeeper sollten den fast obligaten Griff in die Organ-Facharztschiene deutlicher bremsen. Das vernichtet unnötig Geld. Wenn Patienten aber bei Rückenschmerz keine Orthopädieüberweisung bekommen, dann wechseln sie den Hausarzt. In 80% sind zB diese Orthopädenüberweisungen der Kollegen Quatsch. Der Orthofacharzt macht meist auch nicht mehr als Schmerzmittel und Krankengymnastik. Aber wenigstens extrem selten Zuckerkügele!

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  9. Im Grunde ist es völlig gleich, ob das Zeug wirkt oder nicht. Es ist in der Herstellung so günstig, dass man eigentlich gar nicht drüber reden sollte.

    -> Homöopathie, was dürfen Medikamente kosten

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  10. Apotheker oder Patienten brauchen nicht drüber reden, denn das kleine Geld ist unwichtig. Ärzte aber müssen drüber reden, sonst melden sich die anderen Billiganbieter wie "Geistheiler" oder Gesundbeter von "Chistian Science" auch zu Wort und bequasseln die Patienten so lange, bis mal ein Zeitfenster für richtige Medizin verpasst wurde.

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  11. "Der Orthofacharzt macht meist auch nicht mehr als Schmerzmittel und Krankengymnastik. Aber wenigstens extrem selten Zuckerkügele!"

    Na ja, kann ich so nicht bestätigen. Wegen ständiger Knieschmerzen und einer dauernd heraus"flutschenden" Kniescheibe bei meinem Sohn, gab es beim Orthopäden eine Bandage, Gymnastik und "Wenn sie ihrem Sohn etwas besonders Gutes tun wollen..." (wörtlich!) ein Homöopathisches "Medikament" aus Schweineschwarten.
    Das Letztere habe ich dankend abgelehnt.

    Ist es nicht so, dass Ärzte oftmals schon pauschal annehmen, jedes "Muttchen" wünsche den "ganzheitlichen Homöopathie-Quatsch"?!

    Aber mal abgesehen davon...ja, ich renne mit meinen Kindern zum Arzt, wenn sie ein hartnäckiger Husten, bis zum Erbrechen, quält. "Ohriwehli"...tja, da gehe ich auch für los. Ist auch irgendwie nicht so prickelnd, wenn ein Säugling nur noch stundenlang schrill vor Schmerzen schreit.
    Sie können doch nicht erwarten, dass "unsereiner" am Husten hört, ob noch alles o.k. ist oder ob es nicht doch schon eine Lungenentzündung ist...oder doch?!

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  12. Ach, noch ein "Ohriwehli"-Nachtrag.

    Mit besagtem hoch fieberndem Säugling musste ich
    Sonntags zum notärztlichen Dienst. Nur leider bin ich an einen Arzt geraten, der wohl selber an den Globuli-Mist zu glauben schien (und ich hatte damals den Durchblick noch nicht). Jedenfalls bestand die Behandlung aus Belladonna Kügelchen und sonst nichts. Von alleine hat sich da allerdings nicht geregelt und dem Kind ging es immer schlechter, so dass ich am nächsten Tag unseren im wahrsten Sinne des Wortes normalen Arzt aufsuchen musste.
    Welch Wohltat, als endlich eine adäquate Behandlung von statten ging und welche Wohltat, als Eiter und Blut aus dem Ohr lief und das Schreien aufhörte.
    Also schimpfen sie nicht nur über bescheuerte Muttchen...es gibt auch bescheuerte Ärzte.

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  13. ...ich merke schon, dass ich mich in Rage schreibe ;-)
    (ist auch jetzt mein letzter Kommentar)

    Bis zu diesem "Mittelohr-Erlebnis" hatte ich überhaupt keine Erfahrung mit der Homöopathie.
    Wenn nun das Ganze gut ausgegangen wäre -virale Mittelohr-Wehwechen heilen in der Regel ja nun komplikationslos auch von alleine aus- wäre ich doch der festen Überzeugung gewesen, die Belladonna-Globuli hätte dieses bewirkt,obwohl gar kein Zusammenhang bestanden hätte.

    Und so eine Überzeugung wieder aus dem Kopf herauszubekommen, dürfte wohl schwierig werden.

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  14. Ach...einer geht noch.

    "Wenn Patienten aber bei Rückenschmerz keine Orthopädieüberweisung bekommen, dann wechseln sie den Hausarzt."

    Ich wechselte den "Alten" (Hausarzt), weil dieser mir andauernd irgendwelche überflüssigen IGeL verkaufen wollte...Ohrakupunktur und ähnlichen Schmu oder irgendwelche Vitamin-Präparate als "Stärkung" nach Peifferschem Drüsenfieber auf Privatrezept (im Sprechzimmer lagen schon zum Zeitvertreib Produktproben und Werbeflyer aus).
    Jetzt habe ich Ärzte, die auf dererlei Schwachsinn verzichten und ich hoffe, dass diese es weiterhin schaffen, finanziell über die Runden zu kommen, ohne ihren Patienten mit solcher Verarschungs-Medizin" kommen zu müssen.

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  15. @Anonym
    Das “Öhrliweh war anders gemeint. Ohrenschmerzen gehören natürlich zum Arzt. Und der soll vernünftige Therapie anbieten. Er sollte aber auch sagen, wenn etwas keiner Tabletten bedarf. Da ist nicht immer einfach. Es gibt aber jene Mütter, die erst dann Ruhe geben, wenn sie mit irgend einem Schmuh aus der vermeintlich grünen Ecke bedient wurden. Die Aufklärungsgespräche mit denen sind so aufwändig wie die Versuche jemanden von Scientology loszueisen. Übrigens sind diese Sorte Mütter auch häufig jene, die Impfungen als Körperverletzung einordnen.
    Die Einschätzung: Kügele genommen, 5 Tage danach Schnupfen besser, also sind Kügele gut gegen schnupfen - das ist korrekt beobachtet, so funktioniert die "Wirksamkeit" der Homöopathie.

    Der Orthofix der hier etwas “besonders Gutes” anpries, wollte einfach Zeit einkaufen. So lange die Mutter auf die Wirkung der Kügele warten würde , hätte die Bandage noch Zeit zu wirken. Das ist Schmuh. Es verfestigt die Idee es gäbe immer eine Pille die helfen würde. Tuts aber nicht. Bei flutschender Kniescheibe ist Muskeltraining oder schlimmstenfalls ne Op angesagt (meist nicht).
    Die Igelei ist ein Beispiel fürs Leben: Erst kommt das Fressen und dann die Moral (Mutter Courage). Wenn der Arzt wegen des wegbrechenden Einkommens panisch wird, steigt er gern in die Igel ein. Einige sind sinnvoll (Laborwerte) andere sind eine Beleidigung für den Verstand (Eigenblutbehandlung). Wer viel igelt ist meist nicht mehr ehrlich.

    Wenn die Facharztaufsucher den Hausarzt wechseln dann ist das sicher gut so, denn das verhindert Missverständnisse. Und dem Kügelearzt in Richtung vernunftbegabter Medizin zu entfliehen ist aus gleichem Grund äußerst sinnvoll. Wenn sie ihrem Hausarzt helfen wollen ohne den Schwachsinn zurecht zu kommen, schreiben Sie sich in seinen “Hausarztvertrag” mit ein.

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  16. "Es gibt aber jene Mütter, die erst dann Ruhe geben, wenn sie mit irgend einem Schmuh aus der vermeintlich grünen Ecke bedient wurden."

    Sicher mags die geben, vermutlich auch zuhauf, ich sehe allerdings nicht aus wie eine Eso-Tusse, die im örtlichen Makramee-Verein den ersten Vorsitz hat und nicht mit einem Wort habe ich signalisiert, mir wäre in erster Linie an einer ganzheitlich orientieren Therapie ohne Produkte der bösen Pharma-Mafia gelegen.Hubbard,s Bibel hatte ich auch nicht unterm Arm geklemmt...ach neh, die dürfen ja gar nicht krank werden.
    Also ein wenig mehr Vertrauen in das geistige Leistungsvermögen des Klientels darfs von Seiten der Ärzte auch ruhig sein.
    Einen Arzt, der mir mit potenzierten Schweineschwarten kommt, kann ich auch nicht mehr ernst nehmen, der mag es auch sonst fachlich draufhaben.

    Hausarztvertrag...habe ich mal drüber nachgedacht, würde meinem Arzt auch durchaus die "Paar Euro Fünfzig mehr" gönnen, bis ich irgendwann einmal einen Artikel über ebensolchen las, in dem angeben war, dass sich ein in diesem Vertrag eingeschriebener Hausarzt verpflichten würde, bei den Heilmittelkosten prozentual in jedem Jahr mehr einsparen müsste.Bis zu 20 % im 3. Jahr. Mmh! Ich persönlich brauche (noch) keine Therapien,allerdings eines meiner Kinder, welches schwerbehindert ist. Sagen sie es mir, ist da was dran?

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  17. Wunderbar, dieser Makrameevereinsvorsitz. Es stimmt schon. Da kommt es bei den Ärzten zu Vorurteilen. Die beruhen auf den 10 Pseudoökomuttis, die am Vormittag so reinschneien. Die elfte, eine ganz normale Frau mit 2 Kindern und vernünftigen Ansichten, bekommt den “Na,-dann-erzähl-mal-Blick”aus dem “Training” davor. Keine Entschuldigung. Die Fitness zu behalten schnellstens umzuschalten ist die Herausforderung in diesem Beruf..
    Potenzierte Schweineschwarten. Eigentlich Sondermüll aber bei Hahnemann das Symptomäquivalent irgend einer Erkrankung.
    Allein schon das symptomorientierte Krankheitsmodell ist nur noch zum Ablachen. Da guckt einer auf den oberflächlichsten Aspekt der Medizin und meint, eine Krankheit damit beschrieben zu haben. Gruselig.
    Die Idee Heilmittelkosten per Hausarztvertrag zu drücken ist mir noch nicht untergekommen. Ich traue das den Kassen aber zu. Da muss man bei der speziellen Kasse um die es dann geht nachfragen. Jede Kasse hat einen anderen Hausarztvertrag. Im allgemeinen ist aber (speziell bei Medikamenten) der Sparzwang im Hausarztvertrag geringer als im sonst üblichen KV-System. Diese sogenannten Regresse, die von den Ärzten bezahlt werden müssen, wenn sie mehr verschreiben als sie sollen, werden durch die Bürokratie der Hausarztverträge so sehr behindert, dass sie zumindest vorerst keine Rolle mehr spielen. Das ist der erste Fall den ich je erlebt habe, wo Bürokratie den real arbeitenden Menschen mal nützt, sie hat sich hier quasi selbst gelähmt.

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  18. Ist ja gräßlich...das Verhältnis 10 : 1.
    Na gut, dann natürlich mein vollstes Verständnis für ihr kleines bißchen Rumgenöhle über Muttis.

    Meine homöopathischen Belladonna Restbestände habe ich für einen heroischen Selbstversuch verwendet. Na ja, so heroisch wars wiederum nicht, schließlich habe ich keine hochgradige Milchzuckerunverträglichkeit.
    Passiert ist bei meiner kleinen "Arzneimittel"prüfung rein gar nichts.Null, niente, nada.

    Obwohl, wenn ich jetzt so 3 Stunden drüber nachdenke...klar, die Bratwurst ist mir angebrannt und verbal musste mal etwas lauter werden, weil die lieben Kleinen sich mal wieder wegen nichts und wieder nichts gestritten haben...und ein wenig hat die rechte Großzehe gejuckt bei lauem Süd-Westwind.

    Ich sollte doch mal meine Nachbarin fragen, was das alles zu bedeuten hat...die hat den großen "Homöopathie Schnellfinder Symptome von A-Z".

    Verzagen sie nicht, schlimmer kanns nicht werden und gönnen sie der 11. "Normalo-Mutter" auch mal ihren “Na,-dann-erzähl-mal-Blick”...unsreiner will doch schließlich auch nur ernst genommen werden.

    Wie wäre es mit mitzeichnen?
    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=13042

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  19. Nur um Missverständnissen vorzubeugen, natürlich waren es hochpotenzierte Belladonna Globuli. In Niedrigpotenzen würde ich da nicht mit rumexperimentieren.

    Niemals käme mir auch niedrigpotenziert so etwas wie "Tuberculinum bovinum Kent" oder "Excrementum caninum" in den Körper ...der Wahnsinn treibt schon heftige Blüten.

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  20. Von den Tuberkeln ist nach Ende der Panscherei aber auch rein gar nichts mehr drin. Also keine Angst, nur runter mit dem Zeugs wenn`s schmeckt.

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  21. Vielen Dank für den Artikel. Es tut gut, so etwas zu lesen, nachdem man im Alltag so viel Bullshit gehört hat.
    "Homöopathie - man kanns nicht erklären, aber irgendetwas ist da dran!"
    Ja, viel Geld ...

    Ich bin Medizinstudent und werde vielleicht mal Hausarzt.
    Sind Sie schon auf die Idee gekommen, im Wartezimmer unter anderem Informationsbroschüren bezgülich Alternativmedizin aufzulegen? Scheint mir eine gute Idee zu sein. Und ist erst noch günstiger als die vielen Magazine und Zeitungen.

    Ich habe soeben "Gesund ohne Pillen" von Ernst und Singh gelesen. Kennen Sie weitere gute Literatur oder aktuelle zuverlässige Internetquellen?

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  22. Ben Goldacre: Bad Science
    www.gwup.org

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  23. Ernst und Singh sind nicht zu übertreffen. Klarer gesunder Menschenverstand und präzise Darstellung der Geschichte der Medizin, das reicht. Mehr Aufmerksamkeit sollte man dem ganzen Humbug nicht widmen. Sonst vergisst man vor lauter Streiterei mit den Ideologen noch, dass wir Ärzte eine Aufgabe haben. Nämlich Menschen mit Problemen zu helfen. Aber bitte mit Aufrichtigkeit und mit Verstand. Für den Rest ist der Pfarrer zuständig oder der Imam oder der Esotherikfuzzi oder wen immer man sich erwählen mag.

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  24. ja, genau! geht pillen fressen

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  25. Sehr geehrter Herr Dr. Offenraus.
    Ueber Ihren Blog habe ich mich erstmal schlapp gelacht.Sie haben ja so recht.Ich mache den Muettern gar keinen Vorwurf.In der heutigen Zeit ist es nicht in, seine Birne mal zu benutzen und sich zu informieren. Ich brauche mir nur diese zweiwoechig erscheinende Werbetrommelzeitschrift eines gewissen Verbandes anzuschauen, dann weiss ich was falsch läuft:
    Jede Erkrankung wird zur Volkskrankheit ausgerufen.Volkskrankheit Diabetes, Volkskrankheit Fusspliz, jede Woche was neues.
    Jedes Stechen im Kopf koennte ein Tumor sein und bedarf einer MRT.
    Die Schulmediziner finden dann nix und am Schluss rennen die Lemminge zu diesen Wunderkuegelchendealern.
    Es ist einfach nur amuesant dabei zuzuschauen.

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  26. Gratuliere zu ihrer Offenheit, dass Sie aussprechen, was vernünftige Menschen denken sollten...
    LG

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  27. Hallo;



    Ihr Blog ist ganz vorzüglich.

    Vielen Dank dafür.



    Schaun Sie sich doch mal www.kidmed.org an.


    Es wäre sehr schön,wenn man zusammenarbeiten könnte.



    Viele Grüße.



    http://kidmed.org/forum/board1-allgemeine-themen/board6-kindermedizin/12602-was-man-auch-wissen-sollte/

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  28. Zum Thema irre "Mütter" :

    http://kidmed.org/forum/board1-allgemeine-themen/board6-kindermedizin/12559-absurde-muetter-eltern/

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  29. hatte mal als diätassistent eine frau erlebt, die nicht an "schulmedizin" geglaubt hat. bei ihr haben dann die vom arzt verordneten placebos/zuckerpillen nicht gewirkt. dafür halfen ihr alle kräuter und gespräche von ihrer homöopathin. ne andere hatte ne selbstdiagnostizierte Aldi-Allergie, weil sie das als Marke für Arme angesehen hatte. Reweprodukte konnte sie essen, obwohl der hersteller der selbe war :D solche leute sollte man in ihrem glauben lassen, solange sie damit glücklich sind. darum gehts doch beim glauben :)

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  30. ein riesen Problem ist, dass viele Ärzte und Medizinstudenten nicht mal wissen, dass Homöopathie Quatsch ist und dass sie es mit Naturheilverfahren verwechseln. Ich bin mittlerweile im 9. Semester (Humanmedizin) und muss leider sagen, dass es bisher noch kaum aufklärende Vorlesungen zu diesem Thema gab. Ein oder zweimal haben Dozenten beiläufig erwähnt, dass Homoöpathie nichts anderes als Placebo ist, aber das auch nur zufällig am Rande. Ansonsten wurde in einer Vorlesung zum Thema Naturheilverfahren und einer weiteren zum Thema Phytopharmaka darauf hingewiesen, dass Homöopathie NICHT dazu gehört. Aber keine weiteren Erklärungen und Aufklärungen. Selbst unter meinen Kommilitonen gibt es einige, die selbst homöopathische Mittelchen nehmen und fest daran glauben, dass das was Gutes ist.
    Ich habe nichts gegen Placebo und weiß auch, dass Selbstheilungskräfte des Körpers, die durch Glaube daran ja verstärkt werden können, nicht zu unterschätzen sind. Daher finde ich es völlig legitim, bei kleinen weh-wehchen, die so oder so von selbst weggehen würden, Placebo zu verschreiben. Aber ich finde es sollte SELBSTVERSTÄNDLICH sein, dass der Arzt / Medizinstudent WEISS, dass es sich NUR um Placebo handelt. Mir graut es vor den Ärzten, die dies nicht mal wissen bzw. alle Argumente und wissenschaftlichen Studien, die bewiesen haben, dass Homöopathie nicht wirksam ist, ignorieren und die Augen vor der Wahrheit verschließen, und dann auch noch Geld zahlen für "Weiterbildungen" in dem Bereich, um sich das "Wissen" anzueignen, die homöopatschichen Mittel auch "richtig" zu verschreiben.
    Man benötigt nicht mal Studien und Forschung, um zu beweisen, dass es sich bei Homöopathie um Quacksalberei handelt, denn der gesunden Menschenverstand reicht aus. Selbst als nicht-Mediziner/ nicht-Wissenschaftler, sollten Dinge wie das "Dosis-Wirkungs-Prinzip" selbstverständlich sein. Man braucht doch nur ein bis zwei Sätze über die Entstehung und Erklärung über die Wirkweise von Homöopathie zu lesen, um sofort ZU WISSEN, dass das einfach NICHT sein kann.

    Deshalb bin ich unbedingt für AUFKLÄRUNG im Medizinstudium, denn es kann einfach nicht sein, dass es so viele Ärzte gibt, die sowas nicht wissen. Da frage ich mich nämlich, ob die "evidenced based" nicht verstanden haben und ob es dann überhaupt noch sicher ist, sich von solchen behandeln zu lassen.

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  31. Ich hoffe Sie meinen Annalen und nicht "Analen". In den Analen der Medizingeschichte wollte ich auch nicht nachlesen. ..

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  32. Einfach wunderbar dieser Artikel!
    Hoffentlich lesen das viele, die meinen ihren Kindern damit etwas gutes zu tun. Welch ein Schwachsinn dieser Gedanke!

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